schneeraben.de - Philosophische Reisevorbereitungen von Thomas H. Jäkel
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Die Bibliothek
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Prolog
Fundus
Prolog
Stunden und Tage verstreichen unauffällig und die allgegenwärtige Hektik des Alltags erlaubt kaum einen Moment der Besinnung, der inneren Einkehr, der Ruhe. Doch dann sind da auch die Momente, in denen wir plötzlich erstarren, in denen wir in uns gehen und uns an das erinnern, was wir einst als Ganzes empfunden haben. Ein Bild, ein Wort, ein Klang oder nur ein flüchtiger Gedanke kann unser Leben so nachhaltig verändern, dass wir uns auch viele Jahre später noch daran erinnern können und wissen, dass dieser eine Moment unser Leben in seiner Einzigartigkeit geprägt, verändert oder mitbestimmt hat.
Diese Momente beinhaltet das Kapitel „Bibliothek“.
Hier verwahre ich die Werke anderer Menschen, die mich angehalten haben und mich zur Ruhe brachten. Hier finden sich Gedanken, Themen, Bilder, Bücher, Musikstücke oder einfache Zitate, die im Laufe meines Lebens eine wichtige Bedeutung hatten und aus mir das gemacht haben, was ich heute bin. Es sind Splitter dieser einen Wahrheit, die wir immer wieder und unablässig suchen, die uns all die Schönheit und Zuversicht in unsere hiesige Existenz bringt und uns zumindest manchmal vergessen lässt, wie sich Leid und Not gegen das Glück stemmen, das uns allen vorherbestimmt ist.
Es sind die unsterblichen Zeichen der ganzheitlichen Seele, die aus den Körpern der Einzelnen sprechen. Es sind die Werke der Poeten und Musiker, der Dichter und Denker, der Maler und Philosophen, die sich verfestigt haben und uns den Weg zu dieser Wahrheit zeigen.
Es gibt keine Geheimnisse, alles liegt genau vor uns, wenn wir es nur sehen wollten..
Zitate
Zitate haben grundsätzlich die Fähigkeit, einen Gedanken so einfach und kompakt zu beschreiben, dass sie in ihrer Art mehr einem Bild gleichen, als einem Text. In ihrer Einfachheit und Kürze haben sie das Potenzial uns zum Nachdenken zu bewegen, da sie ohne Kontext überleben müssen und daher allen Formen der Interpretation offen stehen. Doch Zitate sind auch ein Ausdruck der eigenen Lebensauffassung und oft übernehmen wir genau die Zitate, die unserer Überzeugung entsprechen, ohne uns darüber bewusst zu werden. Ich habe Zitate immer als Konzentrat eines Gedankengangs gesehen und mich oft über Tage damit beschäftigt. Wie in einem Bild kann man sich nahezu endlos an den einzelnen Aspekten in eine Welt bewegen, die dem Urheber des Zitates nahe kommt, seine Gedanken widerspiegelt und die Möglichkeit eröffnet, die Aussage des Zitates in der eigenen und immer subjektiven Realität zu bestätigen oder zu widerlegen. In diesem Sinne sind Zitate für mich auch ein abwechslungsreiches Gedankenspiel, eine Möglichkeit, mich mithilfe einer Aussage einfach selbst infrage zu stellen und meine Position in dedizierten Fragen zu bestimmen.
Die folgende Liste gibt eine Auswahl an Zitaten wieder, die für mich von Bedeutung sind. Es ist keine zufällige Liste, sondern der Versuch das Bild weiter zu zeichnen, zu beschreiben, was ansonsten schwer in Worte zu fassen wäre. Es ist auch der Versuch darzustellen, dass jeder Aspekt meines eigenen Seins in gleichem Maße eine Facette eines anderen Lebens ist und kein Detail in dieser Welt den Anspruch der Einmaligkeit besitzt und nur in seiner Komposition mit dieser Eigenschaft versehen wird.
Vanitas vanitatum et omnia vanitas.
<Ecclesiastes 1:2>
Einer der, obwohl er wollte, nie wie du gewesen ist, soll nicht sagen dürfen, dass du so wie er geworden bist!
<Hannes Wader>
Bitterer als der Tod ist das Weib.
<Prediger 7, 26>
Unter allen Leidenschaften der Seele bringt die Trauer am meisten Schaden für den Leib.
<Thomas von Aquin>
Nur unsere äußeren Schicksale interessieren die Menschen, die inneren nur den Freund.
<Heinrich von Kleist>
Man wandelt nur das, was man annimmt.
<Carl Gustav Jung>
Der Unwissende hat Mut, der Wissende hat Angst.
<Alberto Moravia>
Der Vorteil des Klugen besteht darin, sich dumm stellen zu können. Anders herum ist es schwieriger.
<Kurt Tucholsky>
Unsere größten Erlebnisse sind nicht unsere lautesten, sondern unsere stillsten Stunden.
<Jean Paul>
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will.
<Jean-Jaques Rousseau>
Wenn der Pöbel aller Sorten tanzet um die goldnen Kälber, halte fest: Du hast vom Leben doch am Ende nur dich selber.
<Theodor Storm>